Gelassenheitsblog

Der Gelassenheitsblog

von Corinna Wiß 1. März 2025
„Ich würde ja gerne regelmäßig zur Duft-Meditation kommen, aber mir kommt immer etwas dazwischen.“ Solche oder ähnliche Sätze höre ich öfter. Auch im Coaching ist die Einhaltung privater Termine oft ein Thema. Denn immer wieder verschobene, abgesagte oder nicht ernst genommene Termine sind ein Grund, weshalb sich Menschen so gestresst fühlen. Ihnen fehlt schlicht und einfach der Ausgleich. Begleitet wird das Ganze meist von dem unterschwelligen Gefühl, sich und die persönlichen Bedürfnisse nicht wichtig genug zu nehmen. Deshalb stelle ich ganz bewusst am Anfang meines Artikels die Frage: Wie gehst du persönlich mit deinen privaten Terminen um, die dir als Ausgleich zum Berufsleben und deinen Verpflichtungen dienen? Sind die Termine für dich bindend? Wenn du diese Frage mit „Ja“ beantworten kannst, dann betreibst du bereits eine gute Selbstfürsorge. Prima! Falls deine Antwort lautet „Nein, ich bin in dieser Hinsicht inkonsequent“, dann solltest du in jedem Fall weiterlesen. Ausnahmen gibt es selbstverständlich. Als pflegendes Personal kann man Menschen nicht unversorgt lassen und muss hin und wieder kurzfristig für eine krank gewordene Kollegin oder einen Kollegen einspringen. Aber es gibt viele weitere Beispiele von Menschen, die immer wieder private Termine verschieben aus den unterschiedlichsten Gründen. „Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das Kostbarste stehlen: Die Zeit.“ Napoleon Meist ist unser Berufsleben schon geprägt von Terminen und tagsüber hangelt sich so mancher von Termin zu Termin, sodass in der Freizeit dann gerne auf diesen Druck verzichtet wird. Dabei dienen Freizeit-Termine dem Ausgleich und tragen im positiven Sinne zu unserer Life-Balance teil. Damit diese Termine ernst genommen werden, ist auch hier eine gewisse Verbindlichkeit sinnvoll. Ich lade dich ein, mal zu schauen, wie das bei dir ist. Nimm dir einen Moment Zeit für die Reflexion, wieviel Zeit du folgenden Bereichen deines Privatlebens widmest: Familie/Freunde/soziales Engagement Dieser Bereich umfasst unser ganzes soziales Umfeld. Angefangen bei der Herkunftsfamilie, dem Partner/der Partnerin und der eigenen Familie bis zu den Freunden und Bekannten. Zu diesem Bereich gehören auch unsere Hobbies, das Interesse für Kultur sowie unser soziales Engagement. Fitness und Gesundheit Dieser Lebensbereich umfasst unseren Körper sowie unsere Gesundheit. Durch entsprechende Ernährung, Fitness und Entspannung als Ausgleich zu unserer Arbeit sorgen wir für neue Energie, erhalten unsere Vitalität und erhöhen unsere Lebenserwartung. Persönliches Wohlbefinden/Sinnerfüllung In diesem Lebensbereich geht es um unsere persönliche Erfüllung. Leben wir unsere Lebensaufgabe, können wir unsere Ziele erfüllen und wahre Selbstverwirklichung leben? Können wir unseren persönlichen Glauben leben? Welche Werte verfolge ich und kann ich diese leben? „Manche Zeit wird uns entrissen, manche unvermerkt entzogen, manche fließt fort. Doch am schimpflichsten ist der Verlust, der aus Unachtsamkeit geschieht.“ Seneca Sind alle Bereiche in deinem Privatleben vertreten, nur vereinzelt oder nur, wenn es notwendig oder Zeit übrig ist? Notiere dir, welche Termine dir wichtig sind und überlege in einem weiteren Schritt, wie du diese Termine in deine Tagesroutine integrieren könntest, ohne in Stress zu geraten. „Keine Zeit haben, das ist die ärmlichste Form der Armut.“ Friedrich Georg Jünger Plane die Termine locker, aber mit Verbindlichkeit. Ein Küchenkalender, Familienkalender oder auch Outlook sind hilfreiche Stützen für die Planung. In Outlook kannst du für die verschiedenen Bereiche auch Symbole vergeben. Oder du nimmst unterschiedliche Farben im Familienkalender, wenn auch der Rest deiner Familie mit in deine Planung einbezogen werden soll. Möchtest du beispielsweise mehr Sport machen, ein Instrument lernen oder einen Malkurs besuchen, dann buche diese Kurse fest und bezahle sie. Dann sind sie als gesetzter Termin in deinem Kalender und du kommst gar nicht auf die Idee, deine Vorhaben wieder zu verschieben. „Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.“ Ernst Ferstl Wünschst du dir beispielsweise Zeit zum Meditieren oder zum Lesen, dann überlege, wann am Tag du ein Zeitfenster dafür einplanen kannst. Trage diese Zeit in deinen Kalender ein und halte sie ein. Vor allem aber lege dein schlechtes Gewissen ab, in deiner freien Zeit etwas zu tun, das dir Freude bereitet. Denn diese Dinge nähren die Seele und geben dir Kraft, die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen. „Carpe diem!“ Horaz Gerne unterstütze ich dich bei der Umsetzung. Gib Burnout keine Chance! Deine Corinna Wiß #stressmanagement #burnout-prävention #gelassenheit #life-balance #metime #ausgleich #freizeit #verbindlichkeit
von Corinna Wiß 10. Januar 2025
Zu meinem Blog über das Thema Werte wurde ich durch einen Kabarett-Besuch im Dezember inspiriert. Auf ironische Weise stellte der Kabarettist das aktuelle Zeitgeschehen sowie die menschlichen und politischen Entwicklungen auf den Prüfstand. Die Werte in unserer Gesellschaft verändern sich. Richtig. Im Kabarett wurden eher die negativen Auswirkungen des Werteverfalls dargelegt. Ich werde heute die positive Seite der sich verändernden Werte beleuchten. „Was unsere Gesellschaft am meisten belastet, ist der Verfall von Werten und von sozialen Beziehungen.“ Maria Jepsen In der Zeit um den Jahreswechsel, wenn es etwas ruhiger wird, machen sich doch recht viele Menschen Gedanken, was sie gerne im alten Jahr zurücklassen möchten und was im neuen Jahr anders werden soll. Die persönlichen Werte werden unter die Lupe genommen. Denn wir können unsere persönlichen Werte mit unseren Zielen verknüpfen oder auch ganz bewusst für zu treffende Entscheidungen einsetzen, um Integrität zu leben. „Nichts ist heiliger als die Integrität der eigenen Seele.“ Ralph Waldo Emerson Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Hat ein junger Mann, frisch von der Uni, den Wert „Erfolg“ unter den Top 10 seiner Werteliste, dann wird er alles daran setzen, um dieses Ziel zu erreichen. Werte, die dieses Ziel in Gefahr bringen können (Familie, Freizeit, Beziehung, Muse, …) haben weniger Priorität und werden weniger gelebt. Wie dieses Beispiel zeigt, bewahren Werte auch vor Inkonsequenz, indem sie helfen, die beste Version unserer selbst zu leben. Werte können deshalb als Prioritäten verstanden werden, durch die wir wissen, wie wir unsere Zeit verbringen möchten. „Eine Freude, die von außen kommt, wird uns auch wieder verlassen. Jene anderen Werte aber, die im Inneren wurzeln, sind zuverlässig und dauernd.“ Lucius Annaeus Seneca Im Laufe eines Menschenlebens können sich Werte allerdings verändern. Der junge Mann aus dem obigen Beispiel, der einige Jahre den Wert Erfolg im Berufsleben gelebt hat, hat eine junge Frau kennengelernt, mit der er eine Familie gründen möchte. Es ist gut möglich, dass sich nun seine Wertevorstellung verschiebt und er mehr Zeit mit seiner Partnerin und den Kindern verbringen will. Die Werte Partnerschaft, Liebe, Familie, Sinnlichkeit, Freizeit, o.ä. gewinnen zunehmend an Priorität. Werte sind also keine Konstante, sondern etwas Veränderbares. Deshalb ist es sinnvoll, die persönlichen Werte alle 6 bis 12 Monate zu überprüfen. Die Zeit um den Jahreswechsel ist dazu wunderbar passend. „Geistige Werte müssen uns ansprechen wie Könige, sie dürfen nicht aufgedrängt werden wollen.“ Arthur Schopenhauer Ein anderes Beispiel zeigt, dass für einen kranken Menschen Werte wie Gesundheit, Fitness, Schlaf, Stille, Rückzug, Ernährung ganz oben auf der Werteliste stehen, um eine schnelle Genesung herbeizuführen. Ein gesunder Mensch möchte vermutlich auch gesund bleiben, macht sicher aber gerade weniger Gedanken um dieses Thema, weshalb der Wert Gesundheit gerade weniger Priorität hat. Dafür haben andere Werte einen höheren Rang. Trifft ein gestresster Mensch die Entscheidung, mehr Gelassenheit zu leben, wird er einen Weg suchen, um dieses Ziel zu erreichen. Werte wie Lebensfreude, Leichtigkeit und Gelassenheit zählen dann vermutlich zu seinen Top 10. Verändern sich unsere Werte, dann verändert sich auch unser Verhalten und zieht andere Ergebnisse nach sich. „Werte sind wertlos, wenn sie lieblos sind.“ Ernst Ferstl Jeder Mensch hat Werte, die er aufgrund seiner Persönlichkeit verinnerlicht hat und ganz automatisch lebt. Deshalb ist es sinnvoll, sich von Zeit zu Zeit immer wieder die Fragen zu stellen: „Was ist mir wirklich wichtig im Leben?“ oder „Welche Ziele möchte ich erreichen?“. Dann können wir die Werte auf die Ziele abstimmen. Dazu schreibst du am besten aus dem Bauch heraus die Werte auf, die dir spontan dazu einfallen. Hast du mehr als 20 Begriffe notiert, dann setzte Prioritäten. Vorteilhaft ist, wenn du am Ende 5 bis maximal 10 Werte auf deiner Prioritätenliste hast, die dir als Richtlinie gelten. Als Leserin oder Leser meines Infoletters für mehr Gelassenheit findest du einen Download für meine Werteliste. Die Arbeit damit macht es dir leichter deine persönlichen Werte für 2025 zu ermitteln. „Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben.“ Viktor Frankl Möchtest du auch mehr Leichtigkeit, Lebensfreude oder Gelassenheit leben? Dann vereinbare gerne einen Termin für ein kostenfreies Kennenlerngespräch. Gib Burnout keine Chance! Deine Corinna Wiß #stressmanagement #burnout-prävention #gelassenheit #werte #lebensfreude #leichtigkeit
von Corinna Wiß 1. Dezember 2024
Mit dem heutigen Blog erläutere ich die Stressfallen und Wege in die Balance für den Kopfmenschen (auch Sachtyp genannt) und damit schließt sich der Kreis der drei Grundtypen des Enneagramms. Die Erkenntnis des eigenen Grundtyps ermöglicht uns, aus den eigenen Stressmustern auszusteigen. Denn nur was wir wahrnehmen oder erkennen, können wir nachhaltig verändern. Angefangen habe ich mit einer Einführung in die Psychografie als Voraussetzung zur Selbsterkenntnis im September-Blog. Fortgesetzt wurde die Reihe mit den ausführlichen Beschreibungen der Stressfallen und Wege in die Balance für den Handlungstyp im Oktober sowie für den Beziehungstyp im November. Alle Blogartikel können in meinem Gelassenheitsblog auf meiner Homepage nachgelesen werden. Hier geht es zu den Links: Teil 1 Einführung in die Psychografie Teil 2 Stressfallen und Wege in die Balance für den Handlungstyp Teil 3 Stressfallen und Wege in die Balance für den Beziehungstyp Heute schreibe ich darüber, was den Sachtyp (Kopfmensch) in Stress geraten lässt und natürlich über Möglichkeiten zur Selbstregulation und mögliche Trainingsansätze, die wichtig für den Ausstieg aus der Stressfalle sind. Alle drei Persönlichkeitstypen haben wunderbare Eigenschaften und Qualitäten, aber werden sie übertrieben eingesetzt, dann lassen sie uns in Stress geraten. Für eine optimale Stressregulation ist es vorteilhaft, auch die Eigenschaften der jeweils anderen Persönlichkeitsbereiche zu integrieren. Der Sachtyp Der Kopfmensch ist erkenntnisgeleitet und hat seine Stärken im Bereich Denken/Erkennen mit einer klaren geistigen Energiequalität. Er kann sich sehr gut distanzieren und sich auf sich selbst und sein Wissen besinnen. Zu seinen Gaben gehören eine hervorragende analytische und strukturierte Arbeitsweise sowie absolute Klarheit. Der Sachtyp möchte gerne verstehen. Bevor er eine Entscheidung trifft, recherchiert er, stellt den Bezug zum eigenen Erfahrungsschatz her und zieht dann seine Schlussfolgerungen. „Ich denke, also bin ich.“ (René Descartes) Überwiegend handelt es sich bei Menschen mit diesem Persönlichkeitsbereich um introvertierte Vertreter, die aufgrund ihrer stillen Art weniger auffallen. Dennoch haben Kopfmenschen das große Bedürfnis, von anderen Menschen wahrgenommen und anerkannt zu werden. Das Sicherheitsbedürfnis ist sehr stark ausgeprägt. Deshalb scheuen Kopfmenschen oftmals Veränderungen. Tägliche Routine und Stetigkeit geben dem Sachtyp die nötige Sicherheit. „Vorsicht ist besser als Nachsicht.“ (Ovid) Innere Überzeugungen wie „Ich muss vorsichtig sein“, „Ich muss mich sicher fühlen“, „Ich muss es erst verstehen“ oder „Ich darf nicht“ bremsen den Kopfmenschen aus. Aus Angst eine falsche Entscheidung zu treffen oder einen Fehler zu machen, werden die Werte Vorsicht, Klarheit und Vernunft übertrieben gelebt. Beispielsweise ist der Sachtyp aus lauter Vorsicht vor einer falschen Entscheidung so mit der Analyse beschäftigt, alle Möglichkeiten, Ursachen, Auswirkungen von allen Seiten zu beleuchten, dass sich die zu treffende Entscheidung immer weiter verzögert. Seine Entscheidungsschwäche bringt ihn in Disbalance. Kommt dann noch Druck von außen dazu, zum Beispiel durch eine Terminvorgabe durch einen Vorgesetzten, dann ist das Chaos perfekt. Zusätzlich blockieren den Kopfmenschen die permanenten Selbstzweifel, ob er gut genug ist oder ob er in der Lage ist, beispielsweise eine bestimmte Aufgabe zu übernehmen und zu erfüllen. „Vorsicht ist, was wir bei anderen Feigheit nennen.“ (Oscar Wilde) Den Fokus legt der Kopfmensch eher auf Probleme, also auf das, was nicht funktioniert, anstatt auf das, was funktioniert. Aufgrund seiner Entscheidungsschwäche können sich andere Menschen (im Berufsleben Vorgesetzte und im Privatleben Partner/Partnerin beispielsweise) gezwungen sehen, eine Entscheidung über den Kopf des Sachtyps hinweg zu fällen. Dies wiederum lässt den Sachtyp schnell als Opfer der Umstände fühlen. „Ausgetretene Pfade sind die sichersten, aber es herrscht viel Verkehr.“ (Jeff Taylor) Die Möglichkeit zur Selbstregulation liegt im Handlungsbereich. Der Sachtyp lebt gerne in der Vergangenheit, um anstehende Entscheidungen immer wieder mit seinem Wissen und vergangenen Erfahrungen abzugleichen. Um den Schlüsselbereich Handeln zu integrieren, muss der Sachtyp den Blick in die Zukunft richten und tätig werden. Der Fokus, auf ein gemeinschaftliches Wir anstatt um das eigene Ich zu kreisen, ist ein erster Schritt zur Selbstregulation. „Man hat nur Angst, wenn man mit sich selber nicht einig ist.“ (Hermann Hesse) Schafft es der Sachtyp, sich die Qualitäten des Handlungsbereichs (der Handlungstyp folgt seinen Impulsen und vertraut darauf, dass sein Tun gelingt) zu eigen zu machen, dann kommt er schneller ins Tun. Ist sein Handeln erfolgreich, dann gewinnt er Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten, was wiederum seine Selbstakzeptanz stärkt und ihn mit seinen Gefühlen in Verbindung bringt. Selbstregulation passiert beim Kopfmenschen dann, wenn er durch das Tun mit positiven Gefühlen in Verbindung kommt. Im Stress überspringt der Kopfmensch das Handeln und landet im negativen Gefühlsstrudel. Nachfolgend findest du einige Trainingsansätze, die den Sachtyp optimal unterstützen können: Vertrauen durch Erfahrung Sachtypen sind oft von Selbstzweifeln geplagt, die meist völlig unbegründet sind. Fühlst du dich hier angesprochen, dann werde dir deiner bisherigen Erfolge bewusst. Was hast du in deinem Leben schon alles erreicht? Welche Fähigkeiten haben dich dabei unterstützt? Welches Wissen hat dich weitergebracht? Über welche Stärken verfügst du? Vielleicht hilft dir ein Erfolgstagebuch, in dem du alles bisher Erreichte einträgst und täglich weiter ergänzt? Dann hast du es jederzeit schwarz auf weiß. Anstatt den Rückzug anzutreten, kannst du im Ernstfall dein Erfolgstagebuch vorholen und deine Erfahrungswerte nachlesen. Selbstakzeptanz Für das psychische Wohlbefinden und die persönliche Autonomie ist die Selbstakzeptanz ein wesentlicher Faktor. Es bedeutet, dass man sich sowohl mit seinen Fehlern als auch mit den positiven Seiten selbst so annimmt, wie man ist. Der Sachtyp kann eine positive Einstellung zu sich selbst entwickeln, indem er den Fokus auf das Gelingende und auf die positiven Seiten seiner selbst richtet. Intuition Spontan der eigenen Intuition zu folgen und sich auf das eigene (Bauch)gefühl zu verlassen anstatt langer analytischer Grübeleien fällt dem Sachtyp schwer. Oftmals liegen wir Menschen mit dem ersten Impuls, den wir wahrnehmen, richtig. Auch beim Sachtyp ist das so. Jetzt geht es darum, dieser Intuition (Bauchgefühl) zu folgen (siehe Handlungstyp) anstatt durch analytisches Denken kaputt zu machen. Kreativen Impulsen folgen Raus aus dem Analysieren und rein ins kreative Tun. Eine Sachtyp-Kommilitonin hat für sich das Jonglieren mit Socken-Pois entdeckt. Dabei konnte sie kreativ sein und durch die körperliche Betätigung in ein angenehmes Balancegefühl eintauchen. Es war wunderschön, ihr dabei zuzuschauen. „Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloß.“ (Nicolas Chamfort) Körperfokussierung (Yoga) Der Persönlichkeitsbereich des Sachtyps ist das Denken und Erkennen. Durch ausgleichende Sportarten wie zum Beispiel beim Yoga wird die Aufmerksamkeit vom Kopf auf den Körper gelenkt. Durch körperfokussierte Übungen kommt der Sachtyp mit sich selbst und seinen Gefühlen in Verbindung. Positive Grundhaltung Wenn es um die Einschätzung geht, ob ein Glas „halbvoll“ oder „halbleer“ ist, würde der problemorientierte Sachtyp die Frage mit „halbleer“ beantworten. Eine positive Grundhaltung beginnt also mit dem Denken. Der Kopfmensch tut deshalb gut daran, den Fokus auf das Gelingende und auf die schönen Dinge des Lebens zu lenken. Ein motivierender Tischkalender oder ein Dankbarkeitstagebuch muntern auf und lenken die Aufmerksamkeit auf die guten Dinge – auf das Gelingende. Selbstreflexion hilft, die eigene Denkweise zu hinterfragen. (siehe Übung im Infoletter 12/2024) Bist du ein Sachtyp? Wenn ja, welche Übung spricht dich am meisten an? Schreibe es mir gerne. Möchtest du tiefer einsteigen für nachhaltige Veränderung in deinem Stressverhalten? Dann vereinbare gerne einen Termin für ein kostenfreies Kennenlerngespräch. Gib Burnout keine Chance! Deine Corinna Wiß #stressmanagement #burnout-prävention #gelassenheit #psychographie #enneagramm #sachtyp #kopfmensch
von Corinna Wiß 3. November 2024
Thema des September-Blog war die Einführung in die Psychografie als Voraussetzung zur Selbsterkenntnis. Ich habe über die drei Grundtypen (Bauchmensch, Gefühlsmensch und Kopfmensch) des Enneagramms geschrieben, die es uns ermöglichen, aus den eigenen Stressmustern auszusteigen. Denn nur was wir wahrnehmen oder erkennen, können wir nachhaltig verändern. Solltest du den September-Blog nicht gelesen haben, dann möchte ich dir nahelegen, dies zum besseren Verständnis nachzuholen. Die Stressfallen und Wege in die Balance für den Handlungstyp (Bauchmensch) kannst du im Oktober-Blog nachlesen. Heute schreibe ich darüber, was den Beziehungstyp (Herzmenschen) in Stress geraten lässt und natürlich über Möglichkeiten zur Selbstregulation und mögliche Trainingsansätze, die ihn aus der Stressfalle aussteigen lassen. Alle drei Persönlichkeitstypen haben wunderbare Eigenschaften und Qualitäten, aber werden sie übertrieben eingesetzt, dann lassen sie uns in Stress geraten. Für eine optimale Stressregulation ist es vorteilhaft, auch die Eigenschaften der anderen Persönlichkeitsbereiche zu integrieren. Der Beziehungstyp Der Herzmensch hat seine Stärken im Bereich Fühlen. Er hat eine emotional-intuitive Energie, die auf die Menschen, mit denen er gerade zu tun hat, ausgerichtet ist. Zu seinen Eigenschaften gehören das Einfühlungsvermögen in andere Menschen. Der Beziehungstyp spürt, wie es seinem Gegenüber gerade geht und nimmt Anteil daran. Er kann andere motivieren und verfügt über eine ausgezeichnete Kreativität. Menschen mit diesem Persönlichkeitsbereich haben das Bedürfnis sich gut zu fühlen und andere zu unterstützen. Dabei ist ihnen wichtig, Wertschätzung und Anerkennung zu erfahren. „Lasse nie zu, dass du jemandem begegnest, der nicht nach der Begegnung mit dir glücklicher ist.“ (Mutter Teresa) Das sind wunderbare Stärken, denkst du jetzt vielleicht. Das sind sie auch. Aber innere Überzeugungen wie „Ich muss lieb sein“, „Ich darf nicht nein sagen“, „Ich muss für andere da sein“ oder „Ich muss es allen recht machen“ können den Stress dieses Persönlichkeitstyps immer weiter verstärken. Denn vor lauter Eifrigkeit es allen recht zu machen, vergisst sich der Beziehungsmensch oft selbst. Er opfert sich auf für andere und ist erfüllt mit sorgenvollen Gedanken, die langsam aber stetig zu einem emotionalen Ausbrennen führen. Durch sein großes Bedürfnis Anerkennung zu bekommen, gerät der Herzmensch unbewusst in Abhängigkeiten von anderen. Der Schein nach außen ist ihm oft auch wichtiger als das Sein (wie es ihm wirklich geht). „Die höchste Form des Wissens ist Empathie, denn sie erfordert, dass wir unser Ego aussetzen und in der Welt eines anderen leben.“ (Platon) Die Möglichkeit zur Selbstregulation liegt im Entwicklungsbereich . Das ist für den Beziehungstyp der Bereich Denken mit den Qualitäten des Erkenntnisbereichs . Wenn der Beziehungsmensch in die Stressfalle gerät, gehen oft die Gefühle mit ihm durch. Die Gefühle beherrschen ihn, denn Gefühle können gefangen nehmen, egal ob Angst, Missgunst, Neid, Scham, Wut, Selbstkritik, … Die nötige Distanzierung zu den Gefühlen fehlt. In diesem Gefühlchaos lässt sich kein klarer Gedanke fassen. „Have an emotion, but don`t become your emotions.“ Schafft es der Beziehungstyp, sich die Qualitäten des Erkenntnisbereichs zu eigen zu machen, dann kann er seine Aufmerksamkeit auf die eigene Person sowie auf vergangene Erfahrungen richten und aus diesen Erfahrungen seine Schlüsse ziehen. Selbstregulation passiert dann, wenn der Beziehungstyp Abstand gewinnt. Dann sind die Handlungen nicht mehr von reinen Gefühlen geleitet, sondern finden erkenntnisgeleitet ihren Weg in die Handlung. „Du selbst, so wie jeder Mensch im ganzen Universum, verdienst deine Liebe und deine Zuneigung.“ (Buddha) Nachfolgend findest du einige Trainingsansätze, die den Beziehungstyp optimal unterstützen können: Distanzierungsfähigkeit Du hast Streit mit deiner Partnerin/deinem Partner oder am Arbeitsplatz bahnt sich ein Konflikt an und dir ist es nicht möglich Abstand dazu zu gewinnen. Du identifizierst dich regelrecht mit diesen Problemen. Die begleitenden Gefühle nehmen dich gefangen. In solchen Momenten hast du das Gefühl nicht, sondern das Gefühl hat dich im Griff. Du bist dann das reine Gefühl und kannst nicht mehr denken. Dann ist es hilfreich, dich von deinen Gefühlen distanzieren zu können, damit dich deine Gefühle nicht länger überwältigen und belasten. Es entsteht wieder ein Raum zwischen dir und den überwältigenden Gefühlen, was dich klarer denken lässt. Wahrnehmung eigener Bedürfnisse Wer auf das Wohlergehen anderer fixiert ist, vergisst sich gerne selbst. Um auf Dauer ohne auszubrennen für andere sorgen zu können, muss die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen können. Wer gut für sich selbst sorgt steigert sein emotionales Wohlbefinden. Die Wahrnehmungsfähigkeit lässt sich übrigens gut trainieren. Gesunder Egoismus Herzmenschen tun sich mit dem Begriff Egoismus oft schwer. Ein gesunder Egoismus bedeutet, dass man in einem gesunden Maße auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse achtet und sich gut um sich selbst kümmert als Voraussetzung, auch für andere da sein zu können. Es ist absolut okay, dich an erste Stelle zu stellen. Selbstwert Sehe dich selbst als einen wertvollen Menschen an, der du auch in Wirklichkeit bist. Sei es dir Wert, dich gut zu behandeln. Dann wirst du auch weniger abhängig von der Anerkennung durch andere. „Glück ist, wenn du mit dir selbst zufrieden bist und dafür nicht die Bestätigung anderer brauchst.“ (Unbekannt) Nein-Sagen Für einen Herzmenschen, der immer für andere da ist, ist das Nein-Sagen recht schwer. Wenn du dich im Nein-Sagen üben möchtest, starte am besten mit dem Ablehnen von kleinen Bitten. Wenn du unsicher bist, kannst du auch sagen, dass du später Bescheid gibst, da du dir erst einen Überblick verschaffen musst, ob du die Bitte ausführen kannst. Zentrierungsfähigkeit Die Fähigkeit zur Zentrierung lässt den Menschen in seiner Mitte ruhen. Aus der eigenen Mitte heraus lässt es sich mit einem klaren Kopf handeln. Man hat die eigenen Gefühle im Griff anstatt umgekehrt. Bist du ein Beziehungstyp? Wenn ja, welche Übung spricht dich am meisten an? Schreibe es mir gerne. Bist du schon auf die Beschreibung des Kopfmenschen (Sachtyp) gespannt? Darüber schreibe ich im Dezember. Möchtest du tiefer einsteigen für nachhaltige Veränderung in deinem Stressverhalten? Dann vereinbare gerne einen Termin für ein kostenfreies Kennenlerngespräch. Gib Burnout keine Chance! Deine Corinna Wiß #stressmanagement #burnout-prävention #gelassenheit #psychographie #enneagramm
von Corinna Wiß 3. Oktober 2024
Thema des September-Blog war die Einführung in die Psychografie als Voraussetzung zur Selbsterkenntnis. Ich habe über die drei Grundtypen (Bauchmensch, Gefühlsmensch und Kopfmensch) des Enneagramms geschrieben, die es uns ermöglichen, aus den eigenen Stressmustern auszusteigen. Denn nur was wir wahrnehmen oder erkennen, können wir nachhaltig verändern. Hast du dich in einem Grundtyp wiedererkannt? Prima! Dann können wir heute loslegen. Solltest du den September-Blog nicht gelesen haben, dann möchte ich dir nahelegen, dies zum besseren Verständnis nachzuholen. Heute schreibe ich darüber, was den Handlungstyp (Bauchmensch) in Stress geraten lässt und natürlich über Möglichkeiten zur Selbstregulation und mögliche Trainingsansätze, die ihn aus der Stressfalle aussteigen lassen. Alle drei Persönlichkeitstypen haben wunderbare Eigenschaften und Qualitäten, aber werden sie übertrieben eingesetzt, dann lassen sie uns in Stress geraten. Ziel ist also, auch Eigenschaften der anderen Persönlichkeitsbereiche zu integrieren. Dann lass uns starten: Der Handlungstyp Der Bauchmensch hat seine Stärken im Bereich Handeln. Er hat eine schöpferische Energie, die auf ein Ziel in der Zukunft gerichtet ist. Folgende Eigenschaften zeichnen ihn aus: Aktivität, Energie, Disziplin, Durchhaltevermögen, Klarheit, Entscheidungsfreudigkeit, Mut, Risikobereitschaft, Pragmatismus, etc. Menschen mit diesem Persönlichkeitsbereich haben das Bedürfnis zu gestalten. Sie möchten selbstbestimmt handeln und haben am liebsten immer die Kontrolle über alles. Das sind wunderbare Stärken, denkst du jetzt vielleicht. Das sind sie auch. Aber innere Überzeugungen wie „Ich muss stark sein“, „Ich muss es perfekt machen“, „Ich muss es im Griff haben“ oder „Ich bin verantwortlich“ können diesen Persönlichkeitstyp immer weiter antreiben und den Stress immer weiter verstärken. Denn sehr oft kann der Handlungstyp vor lauter Aktionismus gar nicht abschalten. Er tut sich schwer mit Träumereien und Skeptikern, die in allem ein Problem sehen. Deshalb lautet ein Motto, das der Handlungstyp hat, auch „Don’t talk about – do it!“ Arbeiten zu delegieren fällt ihm schwer, denn wenn er es selbst macht, dann weiß er, dass es gemacht ist und dazu noch „perfekt“. Überverantwortung und Perfektionismus sind Werte, die vom Handlungstyp übertrieben gelebt werden. Es belastet ihn, wenn Vorgesetzte ihn reglementieren und sein zielgerichtetes Handeln einschränken. Ebenso schwer ist es für diesen Persönlichkeitstyp, die Kontrolle zu verlieren und abhängig von äußeren Umständen zu sein. „Wirklich, er war unentbehrlich! Überall, wo was geschah zu dem Wohle der Gemeinde, er war tätig, war er da. Schützenfest, Kasinobälle, Pferderennen, Preisgericht, Liedertafel, Spritzenprobe, ohne ihn, da ging es nicht. Ohne ihn war nichts zu machen, keine Stunde hatt er frei. Gestern, als sie ihn begruben, war er richtig auch dabei.“ (Wilhelm Busch) Die Möglichkeit zur Selbstregulation liegt im Entwicklungsbereich. Das ist für den Handlungstyp der Bereich Beziehung/Fühlen mit den Qualitäten des Fühlens und der Aufmerksamkeitsfokussierung auf die Gegenwart und das Einfühlen in eine andere Person – das Du. Das soll nun nicht bedeuten, dass der Handlungstyp keine Gefühle hat oder nicht fühlen kann, aber vor lauter Aktionismus spürt er oft nicht, dass er vielleicht auch mal eine Pause braucht oder dass er über andere Menschen hinweghandelt. Wenn sich Gefühle gerade im unpassenden Moment zeigen oder das Erreichen eines Zieles gefährden, dann kann der Handlungstyp auch gut und gerne unangenehme Gefühle „wegdrücken“. Das dies auf Dauer nicht gesund sein kann, muss ich kaum erwähnen. Die Stärken des Beziehungstyps hingegen liegen in der Empathie für das Gegenüber und auch darin, eigene Gefühle wahrnehmen zu können. Eigene Gefühle wahrnehmen können bedeutet auch, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und diesen nachzugehen. Eine Fähigkeit, die der Handlungstyp übernimmt, wenn er die Fähigkeiten des Beziehungstyps integriert. „Solange Du denkst oder glaubst, bestimmen Dich eine Menge anderer Menschen. In dem Moment jedoch, in dem Du fühlst, bist Du niemand anderer als Du selbst.“ E.E. Cummings Nachfolgend findest du einige Trainingsansätze, die den Handlungstyp optimal unterstützen können: Achtsamkeitstraining Achtsamkeitsübungen schulen die Wahrnehmung und bringen den Menschen gedanklich ins Hier & Jetzt. Gerade für den Handlungstyp, der gedanklich eher in der Zukunft weilt und auf Ziele in der Zukunft hinarbeitet, kann die Praxis der Achtsamkeit eine gute Möglichkeit sein präsenter im Augenblick zu werden. Das Pareto-Prinzip oder die 80/20-Regel Das Pareto-Prinzip besagt, dass 80 Prozent der Ergebnisse schon mit 20 Prozent des Aufwands erreicht werden können. Dafür benötigen die verbleibenden 20 Prozent der Aufgaben rund 80 Prozent der Ressourcen und Arbeitszeit. Manchmal ist gut auch schon perfekt! Fehlertoleranz Das bedeutet, die eigene Fähigkeit auszubauen, um über eigene Fehler sowie über Missgeschicke und Fehler anderer hinwegzusehen und diese zu tolerieren. Ziel ist, Fehler nicht als grundsätzlich schlecht anzusehen, sondern als alltäglicher Teil des Lebens. Ent-Spannen Wer viel arbeitet braucht auch Entspannung. Da diese Entspannung dem Handlungstyp oft schwer fällt, sollte er eine Beschäftigung finden, die ihn „Ent-Spannen“ lässt. Das kann ein Spaziergang im Wald sein, Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training. Natürlich trägt auch Sport zum Abbau von Stresshormonen bei und deshalb auch zur Ent-spannung. Mañana-Haltung Mañana bedeutet im Spanischen „Morgen“ und wird abwertend für faule Menschen verwendet, die alles auf morgen verschieben. Mañana kann auch als Lebensphilosophie verstanden werden, die besagt, warum heute das tun, was sich morgen ganz von selbst erledigen wird. Die Idee von Mañana ist, eine gemächlichere Herangehensweise an das Leben und betont, wie wichtig es ist, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. (siehe auch die Mañana-Übung in meinem Infoletter für mehr Gelassenheit 10/2024). Übergangsrituale Übergangsrituale machen die Wechsel zwischen den verschiedenen Lebensbereichen bewusst. Dies können beispielsweise sein, nach der Arbeit die Kleidung zu wechseln oder zuhause zum Abschalten eine Tasse Tee oder Kaffee zu trinken, um den Lebensbereich Familie/Freizeit einzuläuten. Wer im Home-Office arbeitet, kann ganz bewusst den PC ausschalten und gedanklich den Arbeitstag Revue passieren lassen. Wer den PC auf Standby lässt, läuft Gefahr, immer wieder in den Lebensbereich Arbeit einzusteigen. Dankbarkeitsübungen Dankbarkeit macht das bisher Erreichte bewusst. Dem Handlungstyp ist das meistens nicht genug. Deshalb ist für einige Handlungstypen das Ritual des Dankbarkeitstagebuchs von großem Erfolg gekrönt. Bist du ein Handlungstyp? Wenn ja, welche Übung spricht dich am meisten an? Schreibe es mir gerne. Bist du schon auf die Beschreibung des Beziehungstyps (Gefühlsmensch) gespannt? Darüber schreibe ich im November. Möchtest du tiefer einsteigen für nachhaltige Veränderung in deinem Stressverhalten? Dann vereinbare gerne einen Termin für ein kostenfreies Kennenlerngespräch. Gib Burnout keine Chance? Deine Corinna Wiß #stressmanagement #burnout-prävention #gelassenheit #psychographie #enneagramm
von Corinna Wiß 31. August 2024
Wie gut kennst du dich, um zu verstehen, was dich immer wieder aus der Balance bringt? Oftmals sind es die gleichen Auslöser, die uns aus der Bahn werfen. Deshalb werde ich dich heute in die Welt der Psychografie entführen, denn die Menschenkenntnis – vor allem die Kenntnis über uns selbst – kann zieldienlich sein, persönliche Stressmuster zu erkennen und zu eliminieren. Mein Lieblingstool dazu ist das Enneagramm – eine Schule der Selbsterkenntnis. Alles, was du dazu brauchst, ist Offenheit und Ehrlichkeit dir selbst gegenüber. Vielleicht denkst du jetzt: „Ach nein, auf so ein Schubladendenken habe ich keine Lust“, dann kann ich dir versichern, dass du mehr bist als dein Persönlichkeitsprofil. Denn was im ersten Moment wie ein Schubladen-System wirkt, soll Menschen aus Schubladen herausholen. Das klingt jetzt paradox, aber das Erkennen eines bestimmten Charaktermusters wird dir helfen, aus einer bisher unbewussten Identifikation mit diesem Muster herauszukommen. Denn Verhalten, das dir in Fleisch und Blut übergegangen ist, läuft unbewusst ab und du denkst nicht darüber nach. Der Prozess der Selbsterkenntnis macht bestimmte Verhaltensweisen bewusst und du hast die Chance, blinde Automatismen zu verlassen und kannst dadurch freier handeln, was deinen Spielraum vergrößert. Klingt doch gut, oder? „Menschenkenntnis, als die Hauptsache bei dem Umgang mit Menschen, wird am sichersten auf dem Wege der Selbsterkenntnis gefunden“ A. F. von Knigge (1752-1796) Ein wenig Hintergrundwissen zum Enneagramm: Das Enneagramm (von ennea = “neun“ und gramma = „Zeichen, Buchstabe“) zeigt neun Persönlichkeitstypen, ihr Lebensthema, ihre Grundängste – und wie sie sich entwickeln können. Das Enneagramm will nicht einordnen und klassifizieren, sondern die Selbsterkenntnis erleichtern und durch diese Selbsterkenntnis befreien. Die Geschichte des Enneagramms reicht Jahrtausende zurück, da die Neun in vielen alten Kulturen eine bedeutende Rolle spielte. So beispielsweise im alten Ägypten, bei den Chinesen, den Germanen, Griechen, Römern und im Judentum. Viele Autoren führen das Enneagramm auch auf geheime Lehren des Sufismus zurück. Das Enneagramm versucht wie alle anderen spirituellen Lehren (Buddhismus, Sufismus, christliche und jüdische Mystik) die Dinge hinter den Dingen zu beschreiben. Es ist also zeitlos – uralt und immer wieder neu. Die 3 Persönlichkeitstypen und ihre Lebensbereiche Vorweg möchte ich dir mit auf den Weg geben, dass kein Persönlichkeitsbereich besser oder schlechter als ein anderer ist. Jeder Mensch hat sowohl Stärken als auch Schwächen. Die Erkenntnis darüber, wo die Stärken liegen und wo Entwicklungsbedarf ist, zeigt uns große Chancen auf, ganz zu werden. „Der Mut zur Selbsterkenntnis verrät Charakterstärke“ (Ernst Ferstl) Jeder weiß, dass es Menschen gibt, die eher aus dem Bauch heraus handeln und dazu neigen, ihren Impulsen zu folgen. Andere, die auf ihr Herz hören und die von ihren Gefühlen gesteuert werden und wieder andere, in deren Leben der Kopf, also die rationalen Gedanken die wichtigste Rolle spielen. Diese Spezialisierung auf einen dieser drei Bereiche findet meist schon in der Kindheit statt und stellt den Persönlichkeitsbereich eines Menschen dar. Eine Spezialisierung weist aber auch immer auf ein Defizit in anderen Bereichen hin. Da wir am liebsten das machen, was wir am besten können, versuchen wir auch unsere Probleme mit den Eigenschaften unseres Persönlichkeitsbereiches zu lösen. Da aber unsere Probleme meist durch unsere Überentwicklung der Qualitäten eines Bereiches entstehen, lassen sie sich selten mit den gleichen Qualitäten lösen. Wir brauchen also die Eigenschaften der anderen Persönlichkeitsbereiche, um unsere Herausforderungen eigenständig lösen zu können. Für die Gestaltung eines erfolgreichen Lebens ist es also förderlich für einen Menschen, auch die Eigenschaften der beiden anderen Persönlichkeitstypen zu integrieren. Das befähigt uns, unsere Probleme eigenständig zu lösen. Die 3 Persönlichkeitsbereiche Der Handlungstyp (Bauchmensch) hat seine Stärken im Bereich Handeln. Er hat eine schöpferische Energie, die auf ein Ziel in der Zukunft gerichtet ist. Folgende Eigenschaften zeichnen ihn aus: Etwas tun, Aktivität, Energie, Disziplin, Durchhaltevermögen, Klarheit, Entscheidungen treffen, Mut, Risikobereitschaft, Pragmatismus, etc. Menschen mit diesem Persönlichkeitsbereich haben das Bedürfnis zu gestalten. Sie möchten selbstbestimmt handeln und haben am liebsten immer die Kontrolle über alles. Der Beziehungstyp (Gefühlsmensch) hat seine Stärken im Bereich Beziehung/Fühlen. Die emotional-intuitive Energie, die diesen Persönlichkeitstyp auszeichnet, ist auf Visionen und Vorstellungen gerichtet. Der Gefühlsmensch zeigt sich offen, lebendig, zugewandt, intuitiv, empathisch, voller Gefühl und er kommuniziert gerne. Auch soziales Engagement ist ihm sehr wichtig. Das große Bedürfnis des Gefühlsmenschen ist es, Wertschätzung zu erfahren und Anerkennung durch die Mitmenschen zu bekommen. Der Sachtyp (Kopfmensch) hat seine Stärken im Bereich Denken/Erkennen. Die stark ausgeprägte geistige Energie dieses Persönlichkeitstyps ist auf Erkenntnisse, Analysen und Struktur ausgerichtet. Der Denker zeigt sich also analytisch, sachlich, strukturiert und klar. Denker haben ein großes Sicherheitsbedürfnis und treffen Entscheidungen erst nach ausreichender Analyse und umfangreichem Abwägen. Jeder Mensch wünscht sich Selbstbestimmung , Anerkennung und Sicherheit . Aber welches der drei Bedürfnisse steht bei dir an erster Stelle? Kleine Übung: Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, für dich in die Qualitäten der drei Persönlichkeitsbereiche hineinzuspüren. Wenn du magst, dann schreibe dir jeweils eine Karteikarte mit den Begriffen Handeln , Beziehung/Fühlen und Denken/Erkennen . Nimm dir jeweils eine Karte zur Hand und verbinde dich nacheinander mit dem entsprechenden Bereich. Zu welchem Bereich fühlst du dich am meisten zugehörig? Welcher Bereich könnte dein Persönlichkeitsbereich sein, da du diese Eigenschaften am besten beherrschst? Ist es der Bereich Handeln mit dem Grundbedürfnis der Selbstbestimmung? Ist es der Bereich Beziehung/Fühlen mit dem Grundbedürfnis der Anerkennung? Ist es der Bereich Denken/Erkennen mit dem Grundbedürfnis der Sicherheit? Wenn du nun deinen Persönlichkeitsbereich gefunden hast, dann siehst du im Uhrzeigersinn (siehe das Bild unter dem Blogtext) den nächstliegenden Bereich. Dies ist dein Entwicklungsbereich bzw. Schlüsselbereich mit den Schlüsselfähigkeiten und der übernächste Bereich ist sozusagen dein Zielbereich. Beispiel: Liegt dein Persönlichkeitsbereich im Bereich „Fühlen“, dann ist der Bereich „Denken“ dein Schlüsselbereich und der Bereich „Handeln“ dein Zielbereich. Also lapidar gesagt: Über das Denken/Erkennen ins Handeln kommen! Da sind jetzt ganz viele Informationen zusammengekommen. Vielleicht möchtest du diese erstmal setzen lassen? Im Monat Oktober schreibe ich über die Stressfallen des Handlungstyps und welche Trainingsansätze hilfreich sind, um wieder in Balance zu kommen. Wenn du Leserin oder Leser meines Infoletters für mehr Gelassenheit bist, dann hast du die Möglichkeit, dir ein Arbeitsblatt mit den 9 Persönlichkeitsprofilen des Enneagramms herunterzuladen. Denn jeder der 3 Persönlichkeitsbereiche unterteilt sich nochmal in je 3 Unterprofile. Die Bedürfnisse Selbstbestimmung, Anerkennung oder Sicherheit können auf unterschiedlichen Wegen erreicht werden. Ich freue mich, wenn dir die Einführung in die Psychografie hilft, dich selbst ein wenig besser zu verstehen. Vielleicht bist du auch schon ganz gespannt, in den nächsten Monaten mehr über die einzelnen Persönlichkeitstypen zu erfahren? Es gibt viele Wege, wieder in Balance zu kommen. Man muss sie nur nutzen. Gib Burnout keine Chance! Herzlichst, Deine Corinna Wiß #stressmanagement #burnout-prävention #gelassenheit #psychografie #enneagramm
von Corinna Wiß 1. Juli 2024
Wo sind die Unternehmen, für die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wichtiges Gut sind und der Umgang auf Respekt und Wertschätzung basiert? Wo finden Menschen einen Arbeitsplatz, der die Seele erfüllt und nicht nur das Bankkonto am Ende des Monats? In den letzten Wochen habe ich einige interessante Gespräche mit Menschen im Alter 60+ zum Thema Respekt und Wertschätzung im Arbeitsleben geführt. Respekt und Wertschätzung sind Werte, die als Basis für ein vertrauensvolles Miteinander im Geschäftsleben gelten. Doch die Zeiten scheinen sich zu ändern. So berichtete mir Klaus (Name geändert), der langjährig erfolgreich im Vertrieb tätig ist und immer noch vollen Einsatz für sein Unternehmen bringt, dass er seit seinem 50. Lebensjahr schlechter beurteilt wird als seine jüngeren Kolleginnen und Kollegen. Die jährliche Beurteilung ist eng mit Gehaltserhöhungen oder der jährlichen Bonuszahlung verknüpft. Klaus erzählte mir, dass er seit weit über 12 Jahren keine Gehaltserhöhung mehr erhalten hat, obwohl seine Leistung nicht weniger wurde, sondern eher mehr. Als erfahrener langjähriger Mitarbeiter des Unternehmens fühlt er sich äußerst respektlos behandelt. Er blickt auf erfolgreiche Arbeitsjahre zurück, die seitens des Unternehmens weder finanziell noch persönlich Wertschätzung erfahren haben. „Das Gehalt bezahlt die Arbeit. Wertschätzung führt zu Leistungen und Zufriedenheit.“ Das Gefühl, auf dem Abstellgleis zu stehen trotz der täglichen souveränen Bewältigung seiner Aufgaben, lässt Klaus langsam ausbrennen. Sein persönliches Verantwortungsgefühl lässt ihn täglich aufstehen; doch die Frage nach dem „Wofür?“ stellt er sich immer häufiger. Denn neben dem Ausbleiben der finanziellen Anerkennung bleibt auch die persönliche Anerkennung von Seiten des Unternehmens durch Vorgesetzte aus. Das Gefühl, trotz guter Leistung nicht mehr anerkanntes Mitglied des Teams zu sein, empfindet er als bitter und treibt ihn nach und nach in die Resignation. „Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Mitarbeiter zu würdigen, und sie werden es Ihnen auf tausend Arten danken.“ (Bob Nelson) Renate (Name geändert) hat Ähnliches erlebt. Sie hat eine aufsteigende Karriere in einem renommierten Finanzdienstleistungsunternehmen hinter sich, war monatelang in verschiedene Länder abgeordnet, um dort mit ihrer Expertise neue Standorte aufzubauen. Ihr Profil zeichnet sich durch große Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein und Flexibilität aus. Renate war rundum glücklich und zufrieden in ihrem Berufsleben und ihre Arbeit fand immer große Anerkennung durch ihre Vorgesetzten. Ihr ganzes Berufsleben lang hatte sie Vorgesetzte, mit denen sie konstruktiv und vertrauensvoll zusammengearbeitet hat. Bis eines Tages ein deutlich jüngerer Mann ihr Vorgesetzter wurde. Als erste Amtshandlung wurde sie in ihrer Beurteilung runtergestuft und sie erhielt weniger Gehalt bei gleichbleibender Anforderung. Alles an ihr wird abgewertet und die Zusammenarbeit ist von Misstrauen geprägt. Genau wie Klaus empfindet auch Renate das Verhalten ihr gegenüber als respektlos und unwürdig. Der tägliche Gang zur Arbeit fällt ihr immer schwerer und kostet sie viel Kraft. „Das ganze Glück des Menschen besteht darin, bei anderen Achtung zu genießen.“ (Blaise Pascal) Stellvertretend für weitere Beispiele habe ich diese beiden ausgewählt. Dass solches Verhalten in Zeiten von großem Fachkräftemangel überhaupt an der Tagesordnung namhafter Unternehmen steht, ist erstaunlich. Aber das wäre nun ein ganz anderes Thema, was mich persönlich allerdings auch täglich beschäftigt. Ich male mir immer wieder aus, wie es sein könnte, wenn Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern täglich voller Elan zur Arbeit gehen und sich voll einbringen würden. Menschen, die innerlich gekündigt haben, machen Dienst nach Vorschrift und bringen weniger Leistung. Dabei ist der Beruf nur noch da, um sich und die Familie zu ernähren. Aber die Seele nimmt dabei Schaden, was zum Ausbrennen führen kann. Genau im Bereich der Stressbewältigung und Burnout-Prävention liegt meine Expertise. An diesen beiden Beispielen wird ganz deutlich, dass nicht unbedingt das Arbeitspensum immer schuld am Stress ist, denn die Arbeit und Mehrarbeit war in beiden Fällen überhaupt nie ein Thema. Vielmehr können die Abwertung der eigenen Person durch respektlose und unreflektierte Behandlung anderer und die Arbeit in einem fern von Vertrauen geprägten Arbeitsumfeld – man könnte auch toxisches Arbeitsumfeld sagen - Betroffene in eine tiefe Sinnkrise führen. Hier ein starkes Kohärenzgefühl aufrecht zu erhalten, das positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat, wird für die Betroffenen immer schwieriger. Der Begriff Kohärenzgefühl wurde durch den Mediziner Aaron Antonovsky geprägt und beschreibt den Blick auf die Welt und das eigene Leben und wie man damit klarkommt, auch wenn es schwierig wird. Das Kohärenzgefühl bildet den Mittelpunkt von Antonovskys Salutogenese-Modell . Für einen Ausstieg aus diesem Dilemma mit 60+ gibt es keine Pauschallösung, sondern muss individuell betrachtet werden. Das allseits bekannte Zitat „Love it, leave it or change it“, kann Hilfestellung bei der Lösung geben, die auf Wunsch gemeinsam in einem Coaching erarbeitet werden kann. Denn eine bewusste Entscheidung – egal wie sie ausfällt – ist immer besser als Resignation, die langsam und stetig zum Ausbrennen führt. Ein Impuls kann vielleicht für dich hilfreich sein: Nimm die Dinge nicht persönlich . Die in den Beispielen genannten Verhaltensweisen sind Teil einer Firmenphilosophie, die sich nicht gegen dich als Person richten, sondern als Strategie zum Abbau gut bezahlter Mitarbeiter anzusehen sind. Steigst du emotional zu tief ein, wird es schwer für dich, die Gelassenheit zu bewahren. Es ist traurig genug, dass dies so ist und dass sich immer wieder junge Vorgesetzte finden, die in der Hoffnung auf persönliche Karriere diese Richtlinien im Sinne des Unternehmens umsetzen bis sie irgendwann selbst auf der anderen Seite stehen. Ein Perspektivenwechsel kann dir hier eine hilfreiche Unterstützung sein. Wenn dir – wie in den Beispielen - gerade Ähnliches widerfährt, was dich belastet und du aktiv eine Lösung für dich erarbeiten möchtest, dann vereinbare gerne ein 30-minütiges kostenfreies Erstgespräch zum Kennenlernen. Ich freue mich, dich ein Stück auf deinem Weg zurück zur Gelassenheit begleiten zu können! Gib Burnout keine Chance! Herzlichst, Corinna Wiß #stressmanagement #burnout-prävention #gelassenheit #respekt #wertschätzung
von Corinna Wiß 3. Mai 2024
Es gibt viele Möglichkeiten in Stress zu geraten. Ein Motiv kann die fehlende Liebe sich selbst gegenüber sein. Wir sprechen von der SELBSTLIEBE. Fehlt die Selbstliebe, dann sind wir uns nicht wert genug, gut für uns selbst zu sorgen. Selbstliebe bedeutet, sich seiner selbst bewusst zu sein und sich anzunehmen mit all seinen Stärken und Schwächen bzw. Ecken und Kanten. Dabei hat Selbstliebe nichts mit Selbstverliebtheit oder Egoismus zu tun. Es ist die uneingeschränkte Annahme der eigenen Person mit dem Wunsch, gut für sich selbst zu sorgen, um im Umkehrschluss dann auch für andere da sein zu können. Aber genau beim Thema der uneingeschränkten Annahme liegt der Knackpunkt auf den ich als erstes genauer eingehen werde. Vieles, was uns im Erwachsenenalter belastet oder wie wir uns selbst sehen – unsere Identität also - geht zurück in die Kindheit. In dieser Zeit sind unsere Grundüberzeugungen entstanden. Kinder, die von ihren Eltern beispielsweise immer wieder den Satz „Die anderen Kinder schreiben bessere Noten“ zu hören bekamen, fühlten durch diesen Vergleich die eigene Leistung (Person) abgewertet und die anderen Kinder aufgewertet. Solche Sätze haben im Unterbewusstsein eine Grundüberzeugung entstehen lassen, die uns im Erwachsenenalter das Leben schwer macht. Einer der prägnantesten Glaubenssätze, der Menschen bis ins Erwachsenenalter belastet und der auch durch dieses genannte Beispiel entstanden sein konnte, ist die Überzeugung „Ich bin nicht gut genug“ . Im Kindesalter wurde nach Bewältigungsstrategien gesucht, um dennoch Beachtung und Anerkennung zu bekommen, die dann bis ins Erwachsenenalter unbewusst beibehalten werden und selbstsabotierende Muster entstehen lassen. Auch die „inneren Antreiber“ , mit denen wir uns im Erwachsenenalter den Stress selbst auferlegen durch Überzeugungen, dass wir beispielsweise perfekt sein müssen oder es jedem Recht machen müssen, sind aus diesen Bewältigungsstrategien entstanden. Hier ein paar Beispiele für selbstsabotierende Verhaltensweisen aufgrund mangelnder Selbstliebe: Unterdrückung wahrer Gefühle, da sie als falsch angesehen werden Anpassung an Menschen und Situationen, um dazuzugehören Erbringung von Leistung, um gesehen und geliebt zu werden. Als Kind in Form guter Noten; im Erwachsenenalter durch Erbringung überdurchschnittlicher Leistungen und Überstunden Aushalten bestimmter Menschen oder Lebens-/Arbeitssituationen entgegen eigener Vorstellungen Funktionieren, anstatt wirklich zu leben durch Ausblenden der eigenen Gefühle Stark sein müssen und alles alleine schaffen, um niemandem zur Last zu fallen Der Zwang, sich korrekt zu verhalten trotz Verletzung durch andere Welche Sätze aus deiner Kindheit kennst du? Schreibe sie dir einfach aus dem Bauch heraus auf ein Blatt Papier – dann hast du sie schwarz auf weiß. Nur was dir bewusst ist, kannst du auch wirklich ändern. Sicher hast du auch schon bemerkt, dass ein Verhalten gegen die eigene Persönlichkeit auf Dauer nicht gesund ist und zu immer weiteren Problemen führt. Aber wie entwickelt man ein gutes Gefühl sich selbst gegenüber oder gar Selbstliebe, wenn man es nicht von Grund auf gelernt hat? “Du selbst, genauso wie jeder andere im ganzen Universum, verdienst deine Liebe und Zuneigung” Buddha Höre auf, dich selbst fertig zu machen und akzeptiere dich, wie du bist mit allen Ecken und Kanten. Du bist genau richtig, so wie du bist. Folge deinem Herzen, denn es ist manchmal schlauer als dein Verstand. Erlaube dir, Fehler zu machen, denn daraus lernst du und entwickelst dich weiter. Mache dir bewusst, dass die Welt keine weitere Kopie braucht, sondern ein Original, so wie du es bist. „Jemand anders sein zu wollen ist eine Verschwendung deiner Person“ Kurt Cobain Forciere deine Selbstannahme als Basis für die Selbstliebe Bei der Selbstannahme geht es darum, sich selbst mit allen Ecken und Kanten anzunehmen und zu lieben, wie man ist. Alte Überzeugungen aus der Kindheit dürfen in Liebe losgelassen werden, weil sie nicht mehr dienlich sind. Doch vor dem Loslassen kommt das Annehmen. Annehmen, was ist. Das bedeutet nicht, dass du alles für gutheißen musst, was dir im Leben widerfahren ist. Aber diese Dinge haben dich zu der Person gemacht, die du heute bist. Einzigartig in ihrer Wesensart. Allein das ist Grund genug, dich dafür wertzuschätzen. Folgende Reflexionsfragen helfen dir bei der Selbstannahme: Was sind meine Stärken? Was macht mich als Mensch besonders? Was schätzen andere Menschen an mir, was ich selbst nicht sehen kann? Was mag ich an mir nicht? Weshalb mag ich diese Dinge nicht? Woher kommt dieser Glaube? Resultiert er durch die Meinung anderer oder von vergangenen Erlebnissen? Welches ist meine stärkste Grundüberzeugung (Glaubenssatz)? Ist diese Grundüberzeugung wirklich wahr (Faktencheck – belege es)? Die Selbstakzeptanz gilt als zweite Säule auf dem Weg zur Selbstliebe Die Selbstakzeptanz fordert von dir die Erkenntnis deines Wertes als Mensch. Du sollst dich annehmen mit allen Eigenschaften und Fehlern, da diese nun mal zum Menschsein gehören. Jede Medaille hat zwei Seiten - also hat jeder Mensch auch Stärken und Schwächen ohne an Wert zu verlieren. Hilfreiche Fragen zur Selbstakzeptanz sind: Welche schlechten Erfahrungen (Situationen/Menschen) habe ich gemacht? Wofür waren diese Erfahrungen gut? Was habe ich daraus gelernt? Kann ich diese nicht mehr nützlichen Erfahrungen oder Meinungen anderer Menschen über mich in Liebe loslassen? Wie würde es sich anfühlen, wenn ich mich zu 100 % annehmen und lieben könnte? Was habe ich in meinem Leben geschaffen, auf das ich ganz besonders stolz sein kann? Die Selbstachtung komplettiert das Fundament für die Selbstliebe Selbstachtung bedeutet aufzuhören, dir selbst Vorwürfe zu machen. Hast du Fehler in der Vergangenheit gemacht, dann darfst du dir selbst verzeihen. Begegne dir stets selbst mit Respekt, Liebe und Fürsorge. Folgende Fragen helfen dir, klarer zu sehen: Welche Fehler habe ich in der Vergangenheit gemacht? Kann ich mir diese Fehler oder Fehlentscheidungen verzeihen? Nehme ich mir Zeit für mich? Wenn ja, wie oft? Nutze ich diese Zeit sinnvoll für Dinge, die mir guttun? Kann ich Grenzen setzen oder auch mal Nein sagen? Welches sind meine drei Super-Werte, an denen ich mich orientiere? Lebe ich diese Werte auch wirklich? Welcher neue Glaubenssatz würde mir helfen, mich selbst zu achten? Ein Beispiel: Alter Satz „Ich bin nicht gut genug“ Der neue Satz könnte lauten „Ich bin gut so wie ich bin“ (schreibe dir deinen Satz ganz groß auf einen Zettel, damit du ihn immer wieder lesen kannst) Das sind jetzt ganz schön viele Fragen geworden. Aber sie sollen Klarheit bringen, was es so schwer macht, sich selbst anzunehmen. Die Fragen im letzten Teil fordern dich auf, mehr Zeit für Dinge, die dir wichtig sind, einzuplanen und nach und nach mehr Selbstliebe zu entwickeln. Mangelnde Selbstliebe ist ein gefährlicher Nährboden für Burnout. Vereinfacht sind das die Schritte zu mehr Selbstliebe: Annehmen, was ist! Loslassen, was nicht mehr dienlich ist! Verzeihen, was einmal war! Stärken anerkennen! Sich selbst vertrauen! Grenzen setzen für andere! Die eigenen Werte leben! Me-Time planen für Dinge, die mir wichtig sind! Wie ist das bei dir? Was bereitet dir Stress? Wenn du es herausfinden möchtest, begleite ich dich gerne auf deinem Weg zu mehr Gelassenheit. Es gibt wunderbare Coaching-Methoden, die dich dabei unterstützen, liebevoller mit dir umzugehen und damit Burnout vorzubeugen. Weshalb also unnötig Lebenszeit vergeuden in einer schlechten Verfassung, die dich stresst und belastet? Vereinbare gerne ein 30-minütiges kostenfreies Kennenlerngespräch mit mir. Herzlichst, Corinna Wiß
von Corinna Wiß 6. April 2024
Die beste Möglichkeit, sich vor Burnout zu schützen ist die Prävention. „Burn-out (engl. burn out ‚ausbrennen‘) geht mit emotionaler Erschöpfung, einem Gefühl von Überforderung sowie reduzierter Leistungszufriedenheit einher“, so Wikipedia. Betroffen sind nicht nur Menschen, die in sozialen Berufen z. B. als Arzt, Krankenschwester, Erzieher oder Lehrer tätig sind, wie Herbert Freudenberger (1974) feststellte. Inzwischen sind auch Angehörige vieler anderer Berufsgruppen, z. B. Polizisten, Manager, Flugbegleiter, Mitarbeiter in Call-Center, Journalisten, IT-Spezialisten, Architekten oder Spitzensportler betroffen (s. Kaluza). Auslöser für Burnout können starker Leistungsdruck, ein schlechtes Betriebsklima, soziale Konflikte, hohe Arbeitsanforderungen und fehlende Anerkennung sein. In jeder Branche können perfektionistisch veranlagte Menschen, die am liebsten die Kontrolle behalten, alles selbst machen und sich schwer tun, Arbeit zu delegieren, betroffen sein. Der oder die Betroffene versucht durch eine Steigerung der Leistung den Anforderungen gerecht zu werden. Die Zeit zur Regeneration wird knapper und reicht irgendwann nicht mehr aus. Ein schleichender Prozess beginnt. Denn Burnout passiert nicht über Nacht, sondern ist ein langsamer Prozess. Er ist gekennzeichnet durch den Verlust der natürlichen Fähigkeit zur Regeneration. Der oder die Betroffene kann sich nicht mehr erholen. So manche Betroffene schleppen sich Jahrzehnte durchs Leben bis am Ende nichts mehr geht. „Für Wunder muss man beten, für Veränderungen aber arbeiten“ Thomas von Aquin, Philosoph Ich möchte darüber schreiben, wie man einen Burnout wahrnehmen kann, um dafür zu sensibilisieren. Da Betroffene oftmals nicht mehr dazu in der Lage sind, möchte ich Menschen dazu befähigen, als Außenstehende (Familienmitglied, Vorgesetzte, Kollegen) eventuelle Veränderungen bei Betroffenen wahrzunehmen. Dadurch besteht die Chance, dass diese nicht erst die letzte Stufe des Burnouts erreichen müssen, bis professionelle Hilfe in Anspruch genommen wird. Die 12 Phasen des Burnout nach dem New Yorker Psychotherapeuten Herbert Freudenberger: 1. Zwang sich zu beweisen Starker Ehrgeiz für berufliche Ziele. Leistungsgrenzen werden nicht wahrgenommen. 2. Verstärkter Einsatz Steigerung der Anstrengung bei ausbleibenden Erfolgserlebnissen. Überstunden steigen. Gefühl der Unentbehrlichkeit. 3. Vernachlässigung eigener Bedürfnisse Vernachlässigung von Familie und Freunden. Ungesunde Ernährung, Schlafmangel und Rückgang von Freizeitaktivitäten. 4. Verdrängung von Konflikten Termine werden vergessen. Dadurch entstehende Konflikte werden verdrängt. 5. Umdeutung von Werten Eigene Bedürfnisse werden zugunsten der Arbeit in den Hintergrund gedrängt. Beziehungsprobleme können auftreten. 6. Leugnung von Problemen Der Körper sendet erste Warnsignale, die ignoriert werden. Soziale Kontakte werden als anstrengend empfunden und vernachlässigt. 7. Rückzug Der Betroffene schottet sich ab. Interesse an der Arbeit lässt nach. 8. Verhaltensänderung Das bisher bekannte Verhalten ändert sich. Der/die Betroffene wirkt aggressiv, intolerant und launenhaft. 9. Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit Man hat sich von Familie und Freunden weit entfernt und erlebt sich selbst verändert. „Re-aktion“ anstatt Aktion. Ausgleich und Entspannung zu finden gelingt immer weniger. 10. Innere Leere Antriebskraft und Motivation sind reduziert. Hoffnungslosigkeit, innere Leere und Ängste machen sich breit. 11. Depressionen Gefühl totaler Erschöpfung. Erkenntnis, dass man sich selbst nicht mehr helfen kann. Verzweiflung und Suizidgedanken können auftreten. 12. Burnout Völlige Erschöpfung. Geschwächtes Immunsystem. Symptome wie Verspannungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Verdauungsprobleme treten auf. Ein Gefühl von Leere und Sinnlosigkeit stellt sich ein. Jeder Mensch ist individuell, deshalb können die hier beschriebenen Phasen auch variieren. Wichtig ist, dass wir es erst gar nicht so weit kommen lassen. Wer viel Stress hat kann sich informieren und präventiv vorbeugen. Die wichtigsten Fähigkeiten, die Gefahr eines Burnouts rechtzeitig wahrzunehmen, sind die Wahrnehmungsfähigkeit und die Distanzierungsfähigkeit, auf die ich an dieser Stelle gerne eingehen möchte. „Ein Mensch sagt und ist stolz darauf: Ich gehe in meinen Pflichten auf! Doch bald darauf nicht mehr so munter, geht er in seinen Pflichten unter“ Eugen Roth, Dichter Wenn wir unsere Wahrnehmungsfähigkeit schulen, sind wir in der Lage körperliche, geistige und seelische Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Gedanken und Gefühle äußern sich über den Körper. Empfinden wir Ärger, können unsere Mitmenschen dieses Gefühl über unsere Körpersprache wahrnehmen. Empfinden wir dagegen Freude, dann drückt unser Körper dies durch eine offene und gelöste Körperhaltung aus. Durch die geschulte Wahrnehmungsfähigkeit nehmen wir Gelöstheit oder Verspannung in unserem Körper wahr. Wir spüren auch, was uns guttut oder welche Aktivitäten oder Stress verursachenden Auslöser weniger gut für uns sind und können aktiv eine positive Änderung (Selbstregulation) herbeiführen. Die Distanzierungsfähigkeit versetzt uns in die Lage, uns und unser Leben aus einer anderen Perspektive zu beobachten. Ein Perspektivwechsel zeigt uns, was gut läuft oder was korrigiert werden sollte und eröffnet uns die Möglichkeit, Dinge konkret anzugehen nachdem wir sie erkannt haben. Mit der Schulung dieser beiden Fähigkeiten stärken wir unsere Selbstregulation, d.h. wir nehmen selbst konkret Einfluss auf unser Wohlbefinden, indem wir die Bedingungen dazu herstellen. Auch das Entlarven der persönlichen Stressoren und eine Haltungsänderung gegenüber Stress verhelfen uns, gelassener in stressigen Situationen zu bleiben. Ganz nach dem Sprichwort „Vorbeugen ist besser als heilen“ nehmen wir selbst Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Burnout von der positiven Seite aus betrachtet kann die Möglichkeit für eine komplette Veränderung im Leben bieten. Denn bei Burnout zeigt die Seele über den Körper, dass sie mit den aktuellen Lebensumständen unzufrieden ist. Betroffene sind gezwungen, eine Veränderung herbeizuführen, die durch eine bessere Selbstfürsorge zu mehr Zufriedenheit führen kann. Du möchtest dein Wohlergehen selbst in die Hand nehmen und wünscht dir mehr Gelassenheit im Leben, dann vereinbare einfach einen unverbindlichen Kennenlerntermin mit mir. Ich arbeite ausschließlich präventiv mit meinen Klientinnen und Klienten. Herzlichst, Corinna Wiß #burnout #burnoutprävention #selbstfürsorge #stressbewältigung #selbstwirksamkeit #selbstregulation
von Corinna Wiß 1. März 2024
Ich fange mal von vorne an: Eine Stressreaktion sicherte das Überleben unserer Vorfahren. Drohte Gefahr, reagierte ihr Körper mit einem automatischen Stressmechanismus. Dieser Mechanismus, auch als „Kampf- oder Fluchtreaktion“ bezeichnet, war überlebenswichtig, da er eine Reihe von physiologischen Veränderungen auslöste. Der Körper setzte Adrenalin frei, um die Herzfrequenz zu erhöhen, die Atmung zu beschleunigen und die Muskeln zu aktivieren – alles mit dem Ziel, zu kämpfen oder die Flucht zu ermöglichen. Um jegliche verfügbare Energie auf das Überleben zu konzentrieren, wurden alle nicht-essentiellen Funktionen wie Verdauung und Fortpflanzung unterdrückt. Der Körper befand sich in einem Zustand erhöhter Wachsamkeit, um potentielle Gefahren besser zu erkennen. War die Gefahr vorüber, hat sich der Körper wieder entspannt. Der Parasympathikus – der Ruhenerv – hat wieder die Führung übernommen und den Körper in den „Normalzustand“ gebracht. Obwohl wir heute weniger physischen Bedrohungen ausgesetzt sind, bleibt diese Form der Stressreaktion ein Teil unseres biologischen Erbes. So hören wir heutzutage an jeder Ecke die Aussagen „Ich bin gestresst“ oder „Ich bin im Stress“. Ja – dieses im Stress sein scheint heutzutage schon ein Markenzeichen, dass man gefragt ist und vor allem erfolgreich und unabkömmlich. Genau genommen ist Stress nicht wirklich schlimm. Stress ist eine natürliche und gesunde Reaktion unseres Körpers. Gefährlich wird für uns Menschen anhaltender Stress, da die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol nicht abgebaut werden und weiterhin wichtige Körperfunktionen hemmen. Schädigungen des Nervensystems, psychische Störungen und degenerative Prozesse sind dann als Folge an der Tagesordnung. Auch das Immunsystem leidet und reagiert mit Entzündungen und immunologischen Erkrankungen. Ebenso können Organe Schaden nehmen. Sind das nicht Gründe genug, um aktiv am persönlichen Umgang mit Stress zu arbeiten, um gelassener zu werden und den schleichenden Prozess eines Burnouts zu vermeiden? Bei der aktiven Stressbewältigung arbeite ich gemeinsam mit meinen Klienten an der Eliminierung der persönlichen Stressoren sowie am Mindset, weil andere Sichtweisen hilfreich im Umgang mit Stress sind. Da jeder Mensch meist sein größter Stressor ist, betrachten wir uns die inneren Antreiber und finden hierzu bessere Varianten und noch vieles mehr. Die Möglichkeiten im Coaching sind so vielfältig wie der Mensch auch. Aber es gibt noch eine weitere Möglichkeit, die sich der Mensch zunutze machen kann. Ich spreche hier von der Aromapraxis – also von ätherischen Ölen, die uns bei Stress und Burnout eine wertvolle Unterstützung bieten. Ihre beruhigenden und entspannenden Eigenschaften können dazu beitragen, unser persönliches Wohlbefinden zu fördern. Ätherische Öle eliminieren zwar nicht deine Stressoren, aber sie können zur Entspannung, zur Stärkung und für einen guten Schlaf eingesetzt werden. Wie ätherische Öle bei Stress wirken, möchte ich dir heute beschreiben. “Denn in allem Natürlichen liegt etwas Wunderbares” Aristoteles Unser Geruchssinn hat einen direkten und schnellen Informationskanal zur Amygdala als Sitz unserer Gefühle, zum Hypothalamus, der übergeordneten Steuerzentrale für das vegetative Nervensystem und damit zum vegetativen Nervensystem selbst. Gelangen die Duftmoleküle der ätherischen Öle über den Geruchssinn ins Gehirn, beeinflussen sie damit bereits die wichtige Schaltzentrale. Sie wirken dort leicht regulierend auf die „Produktionsstätten“ der Stresshormone ein und haben einen positiven Einfluss auf unsere Gefühle. Positive Gefühle reduzieren den empfundenen Stress und sind in der Lage, unser Immunsystem zu stärken. Negative Gefühlszustände erhöhen den Stress-Pegel und schwächen die Immunreaktionen. Anwendung ätherischer Öle Durch das Einatmen eines ätherischen Öls mittels Verreiben in der Handinnenfläche und anschließendem Schnuppern oder durch Verteilung im Raum mittels eines Raumsprays oder Aromadiffusers gelangen die Duftmoleküle direkt in das limbische System und wirken sich positiv auf die Stimmung aus. Gleichzeitig werden die Duftmoleküle durch das Einatmen über die Lunge in den Herz-Lungen-Kreislauf geleitet. Die Aromen werden somit über verschiedene Wege in allen Ebenen des Körpers verteilt. Durch die Verteilung der ätherischen Öle mittels eines Aromadiffusers wird eine entspannte Raumatmosphäre geschaffen. „Wohlgerüche berühren unsere Seele und versetzen sie in Freude“ Eine weitere Möglichkeit ist die äußerliche Aufnahme durch Bäder, Massagen und Körperpflege mit wohltuenden Ölen. Bei dieser Art der Anwendung kommt die positive Wirkung der Berührung, was die Lebensfreude und Lebensqualität steigert, hinzu. Man fühlt sich wohl in seiner Haut. Bei der äußerlichen Aufnahme werden die ätherischen Öle durch die Haut aufgenommen , durchdringen direkt die Hautschichten in die Blutbahn und gelangen in den Blutkreislauf des Organismus. Bereits nach 20 Minuten können Inhaltsstoffe der ätherischen Öle im Blut nachgewiesen werden. Köper und Seele werden sozusagen über die Haut gepflegt. „Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet (riecht)“ David Hume Welche Öle für dich am besten geeignet sind hängt davon ab, wie sich der Stress bei dir auswirkt. Bist du eher antriebslos, lässt die Konzentration nach, bist du übellaunig, schlägt dir der Stress auf den Magen oder mündet der Stress bei dir in Angstzuständen? Weiter stellt sich die Frage, welche Anwendungsform für dich am effektivsten ist? Welche Anwendungen kannst du gut in deine Alltagsroutine integrieren, um nicht noch mehr Zeitaufwand zu benötigen, der dich zusätzlich stresst. Dann ist eine dauerhafte Anwendung mit Erfolg sichergestellt. Ein wesentlicher Punkt bei der Auswahl der für dich passenden ätherischen Öle sind deine persönlichen Duftvorlieben. Hat ein Öl die richtigen Inhaltsstoffe, um dich in seiner Wirkungsweise optimal zu unterstützen, aber du magst den Duft nicht, dann nützt dir das Öl nichts. Düfte können Erlebnisse wieder wachrufen. Ist ein negatives Erlebnis mit einem bestimmten Duft in dir gespeichert, dann wirst du diesen Duft nicht mögen. Deshalb ist es wichtig, die für dich passenden Öle zu erschnuppern. Dann kannst du eine entsprechende Auswahl treffen und die Öle gezielt für dich einsetzen. Diese Möglichkeit hast du bei einer persönlichen Aromaberatung bei Stress und Burnout. In meinen Aroma-Workshops zu unterschiedlichen Themen stelle ich entsprechende ätherische Öle mit ihren Wirkungsweisen vor. Natürlich jeweils mit viel Schnuppern. Für Waldliebhaber gibt es meinen Vortrag „Walddüfte für Körper und Seele“ . Dabei erläutere ich die Wirkungsweisen der Nadelöle. Zum Entspannen und Wohlfühlen biete ich Duft-Meditationen an. Dabei stelle ich jeweils ein Öl vor und nehme dich mit auf eine geführte Reise, die zum Duft passt. Also alles Gelegenheiten, ätherische Öle kennen zu lernen und zu erleben. Die ätherischen Öle werden dir zwar nicht ersparen, dich mit deinen Stressthemen, z. B. im Rahmen eines Coachings auseinanderzusetzen, aber sie werden dein Leben auf jeden Fall angenehmer machen. Wer sich wohl fühlt hat ein besseres Immunsystem und ist weniger anfällig für Stress. Ich würde mich freuen, wenn ich auch dich für die wunderbaren ätherischen Öle, in denen die komplette Pflanzenkraft enthalten ist, und deren großartigen Wirkungsweisen begeistern kann. Mache dir dein Leben angenehm und schön, denn es ist kostbar! Herzlichst, Deine Corinna Wiß #burnoutprävention #stressbewältigung #aromaberatung #kraftausdernatur
Weitere Beiträge
von Corinna Wiß 1. März 2025
„Ich würde ja gerne regelmäßig zur Duft-Meditation kommen, aber mir kommt immer etwas dazwischen.“ Solche oder ähnliche Sätze höre ich öfter. Auch im Coaching ist die Einhaltung privater Termine oft ein Thema. Denn immer wieder verschobene, abgesagte oder nicht ernst genommene Termine sind ein Grund, weshalb sich Menschen so gestresst fühlen. Ihnen fehlt schlicht und einfach der Ausgleich. Begleitet wird das Ganze meist von dem unterschwelligen Gefühl, sich und die persönlichen Bedürfnisse nicht wichtig genug zu nehmen. Deshalb stelle ich ganz bewusst am Anfang meines Artikels die Frage: Wie gehst du persönlich mit deinen privaten Terminen um, die dir als Ausgleich zum Berufsleben und deinen Verpflichtungen dienen? Sind die Termine für dich bindend? Wenn du diese Frage mit „Ja“ beantworten kannst, dann betreibst du bereits eine gute Selbstfürsorge. Prima! Falls deine Antwort lautet „Nein, ich bin in dieser Hinsicht inkonsequent“, dann solltest du in jedem Fall weiterlesen. Ausnahmen gibt es selbstverständlich. Als pflegendes Personal kann man Menschen nicht unversorgt lassen und muss hin und wieder kurzfristig für eine krank gewordene Kollegin oder einen Kollegen einspringen. Aber es gibt viele weitere Beispiele von Menschen, die immer wieder private Termine verschieben aus den unterschiedlichsten Gründen. „Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das Kostbarste stehlen: Die Zeit.“ Napoleon Meist ist unser Berufsleben schon geprägt von Terminen und tagsüber hangelt sich so mancher von Termin zu Termin, sodass in der Freizeit dann gerne auf diesen Druck verzichtet wird. Dabei dienen Freizeit-Termine dem Ausgleich und tragen im positiven Sinne zu unserer Life-Balance teil. Damit diese Termine ernst genommen werden, ist auch hier eine gewisse Verbindlichkeit sinnvoll. Ich lade dich ein, mal zu schauen, wie das bei dir ist. Nimm dir einen Moment Zeit für die Reflexion, wieviel Zeit du folgenden Bereichen deines Privatlebens widmest: Familie/Freunde/soziales Engagement Dieser Bereich umfasst unser ganzes soziales Umfeld. Angefangen bei der Herkunftsfamilie, dem Partner/der Partnerin und der eigenen Familie bis zu den Freunden und Bekannten. Zu diesem Bereich gehören auch unsere Hobbies, das Interesse für Kultur sowie unser soziales Engagement. Fitness und Gesundheit Dieser Lebensbereich umfasst unseren Körper sowie unsere Gesundheit. Durch entsprechende Ernährung, Fitness und Entspannung als Ausgleich zu unserer Arbeit sorgen wir für neue Energie, erhalten unsere Vitalität und erhöhen unsere Lebenserwartung. Persönliches Wohlbefinden/Sinnerfüllung In diesem Lebensbereich geht es um unsere persönliche Erfüllung. Leben wir unsere Lebensaufgabe, können wir unsere Ziele erfüllen und wahre Selbstverwirklichung leben? Können wir unseren persönlichen Glauben leben? Welche Werte verfolge ich und kann ich diese leben? „Manche Zeit wird uns entrissen, manche unvermerkt entzogen, manche fließt fort. Doch am schimpflichsten ist der Verlust, der aus Unachtsamkeit geschieht.“ Seneca Sind alle Bereiche in deinem Privatleben vertreten, nur vereinzelt oder nur, wenn es notwendig oder Zeit übrig ist? Notiere dir, welche Termine dir wichtig sind und überlege in einem weiteren Schritt, wie du diese Termine in deine Tagesroutine integrieren könntest, ohne in Stress zu geraten. „Keine Zeit haben, das ist die ärmlichste Form der Armut.“ Friedrich Georg Jünger Plane die Termine locker, aber mit Verbindlichkeit. Ein Küchenkalender, Familienkalender oder auch Outlook sind hilfreiche Stützen für die Planung. In Outlook kannst du für die verschiedenen Bereiche auch Symbole vergeben. Oder du nimmst unterschiedliche Farben im Familienkalender, wenn auch der Rest deiner Familie mit in deine Planung einbezogen werden soll. Möchtest du beispielsweise mehr Sport machen, ein Instrument lernen oder einen Malkurs besuchen, dann buche diese Kurse fest und bezahle sie. Dann sind sie als gesetzter Termin in deinem Kalender und du kommst gar nicht auf die Idee, deine Vorhaben wieder zu verschieben. „Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.“ Ernst Ferstl Wünschst du dir beispielsweise Zeit zum Meditieren oder zum Lesen, dann überlege, wann am Tag du ein Zeitfenster dafür einplanen kannst. Trage diese Zeit in deinen Kalender ein und halte sie ein. Vor allem aber lege dein schlechtes Gewissen ab, in deiner freien Zeit etwas zu tun, das dir Freude bereitet. Denn diese Dinge nähren die Seele und geben dir Kraft, die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen. „Carpe diem!“ Horaz Gerne unterstütze ich dich bei der Umsetzung. Gib Burnout keine Chance! Deine Corinna Wiß #stressmanagement #burnout-prävention #gelassenheit #life-balance #metime #ausgleich #freizeit #verbindlichkeit
von Corinna Wiß 10. Januar 2025
Zu meinem Blog über das Thema Werte wurde ich durch einen Kabarett-Besuch im Dezember inspiriert. Auf ironische Weise stellte der Kabarettist das aktuelle Zeitgeschehen sowie die menschlichen und politischen Entwicklungen auf den Prüfstand. Die Werte in unserer Gesellschaft verändern sich. Richtig. Im Kabarett wurden eher die negativen Auswirkungen des Werteverfalls dargelegt. Ich werde heute die positive Seite der sich verändernden Werte beleuchten. „Was unsere Gesellschaft am meisten belastet, ist der Verfall von Werten und von sozialen Beziehungen.“ Maria Jepsen In der Zeit um den Jahreswechsel, wenn es etwas ruhiger wird, machen sich doch recht viele Menschen Gedanken, was sie gerne im alten Jahr zurücklassen möchten und was im neuen Jahr anders werden soll. Die persönlichen Werte werden unter die Lupe genommen. Denn wir können unsere persönlichen Werte mit unseren Zielen verknüpfen oder auch ganz bewusst für zu treffende Entscheidungen einsetzen, um Integrität zu leben. „Nichts ist heiliger als die Integrität der eigenen Seele.“ Ralph Waldo Emerson Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Hat ein junger Mann, frisch von der Uni, den Wert „Erfolg“ unter den Top 10 seiner Werteliste, dann wird er alles daran setzen, um dieses Ziel zu erreichen. Werte, die dieses Ziel in Gefahr bringen können (Familie, Freizeit, Beziehung, Muse, …) haben weniger Priorität und werden weniger gelebt. Wie dieses Beispiel zeigt, bewahren Werte auch vor Inkonsequenz, indem sie helfen, die beste Version unserer selbst zu leben. Werte können deshalb als Prioritäten verstanden werden, durch die wir wissen, wie wir unsere Zeit verbringen möchten. „Eine Freude, die von außen kommt, wird uns auch wieder verlassen. Jene anderen Werte aber, die im Inneren wurzeln, sind zuverlässig und dauernd.“ Lucius Annaeus Seneca Im Laufe eines Menschenlebens können sich Werte allerdings verändern. Der junge Mann aus dem obigen Beispiel, der einige Jahre den Wert Erfolg im Berufsleben gelebt hat, hat eine junge Frau kennengelernt, mit der er eine Familie gründen möchte. Es ist gut möglich, dass sich nun seine Wertevorstellung verschiebt und er mehr Zeit mit seiner Partnerin und den Kindern verbringen will. Die Werte Partnerschaft, Liebe, Familie, Sinnlichkeit, Freizeit, o.ä. gewinnen zunehmend an Priorität. Werte sind also keine Konstante, sondern etwas Veränderbares. Deshalb ist es sinnvoll, die persönlichen Werte alle 6 bis 12 Monate zu überprüfen. Die Zeit um den Jahreswechsel ist dazu wunderbar passend. „Geistige Werte müssen uns ansprechen wie Könige, sie dürfen nicht aufgedrängt werden wollen.“ Arthur Schopenhauer Ein anderes Beispiel zeigt, dass für einen kranken Menschen Werte wie Gesundheit, Fitness, Schlaf, Stille, Rückzug, Ernährung ganz oben auf der Werteliste stehen, um eine schnelle Genesung herbeizuführen. Ein gesunder Mensch möchte vermutlich auch gesund bleiben, macht sicher aber gerade weniger Gedanken um dieses Thema, weshalb der Wert Gesundheit gerade weniger Priorität hat. Dafür haben andere Werte einen höheren Rang. Trifft ein gestresster Mensch die Entscheidung, mehr Gelassenheit zu leben, wird er einen Weg suchen, um dieses Ziel zu erreichen. Werte wie Lebensfreude, Leichtigkeit und Gelassenheit zählen dann vermutlich zu seinen Top 10. Verändern sich unsere Werte, dann verändert sich auch unser Verhalten und zieht andere Ergebnisse nach sich. „Werte sind wertlos, wenn sie lieblos sind.“ Ernst Ferstl Jeder Mensch hat Werte, die er aufgrund seiner Persönlichkeit verinnerlicht hat und ganz automatisch lebt. Deshalb ist es sinnvoll, sich von Zeit zu Zeit immer wieder die Fragen zu stellen: „Was ist mir wirklich wichtig im Leben?“ oder „Welche Ziele möchte ich erreichen?“. Dann können wir die Werte auf die Ziele abstimmen. Dazu schreibst du am besten aus dem Bauch heraus die Werte auf, die dir spontan dazu einfallen. Hast du mehr als 20 Begriffe notiert, dann setzte Prioritäten. Vorteilhaft ist, wenn du am Ende 5 bis maximal 10 Werte auf deiner Prioritätenliste hast, die dir als Richtlinie gelten. Als Leserin oder Leser meines Infoletters für mehr Gelassenheit findest du einen Download für meine Werteliste. Die Arbeit damit macht es dir leichter deine persönlichen Werte für 2025 zu ermitteln. „Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben.“ Viktor Frankl Möchtest du auch mehr Leichtigkeit, Lebensfreude oder Gelassenheit leben? Dann vereinbare gerne einen Termin für ein kostenfreies Kennenlerngespräch. Gib Burnout keine Chance! Deine Corinna Wiß #stressmanagement #burnout-prävention #gelassenheit #werte #lebensfreude #leichtigkeit
von Corinna Wiß 1. Dezember 2024
Mit dem heutigen Blog erläutere ich die Stressfallen und Wege in die Balance für den Kopfmenschen (auch Sachtyp genannt) und damit schließt sich der Kreis der drei Grundtypen des Enneagramms. Die Erkenntnis des eigenen Grundtyps ermöglicht uns, aus den eigenen Stressmustern auszusteigen. Denn nur was wir wahrnehmen oder erkennen, können wir nachhaltig verändern. Angefangen habe ich mit einer Einführung in die Psychografie als Voraussetzung zur Selbsterkenntnis im September-Blog. Fortgesetzt wurde die Reihe mit den ausführlichen Beschreibungen der Stressfallen und Wege in die Balance für den Handlungstyp im Oktober sowie für den Beziehungstyp im November. Alle Blogartikel können in meinem Gelassenheitsblog auf meiner Homepage nachgelesen werden. Hier geht es zu den Links: Teil 1 Einführung in die Psychografie Teil 2 Stressfallen und Wege in die Balance für den Handlungstyp Teil 3 Stressfallen und Wege in die Balance für den Beziehungstyp Heute schreibe ich darüber, was den Sachtyp (Kopfmensch) in Stress geraten lässt und natürlich über Möglichkeiten zur Selbstregulation und mögliche Trainingsansätze, die wichtig für den Ausstieg aus der Stressfalle sind. Alle drei Persönlichkeitstypen haben wunderbare Eigenschaften und Qualitäten, aber werden sie übertrieben eingesetzt, dann lassen sie uns in Stress geraten. Für eine optimale Stressregulation ist es vorteilhaft, auch die Eigenschaften der jeweils anderen Persönlichkeitsbereiche zu integrieren. Der Sachtyp Der Kopfmensch ist erkenntnisgeleitet und hat seine Stärken im Bereich Denken/Erkennen mit einer klaren geistigen Energiequalität. Er kann sich sehr gut distanzieren und sich auf sich selbst und sein Wissen besinnen. Zu seinen Gaben gehören eine hervorragende analytische und strukturierte Arbeitsweise sowie absolute Klarheit. Der Sachtyp möchte gerne verstehen. Bevor er eine Entscheidung trifft, recherchiert er, stellt den Bezug zum eigenen Erfahrungsschatz her und zieht dann seine Schlussfolgerungen. „Ich denke, also bin ich.“ (René Descartes) Überwiegend handelt es sich bei Menschen mit diesem Persönlichkeitsbereich um introvertierte Vertreter, die aufgrund ihrer stillen Art weniger auffallen. Dennoch haben Kopfmenschen das große Bedürfnis, von anderen Menschen wahrgenommen und anerkannt zu werden. Das Sicherheitsbedürfnis ist sehr stark ausgeprägt. Deshalb scheuen Kopfmenschen oftmals Veränderungen. Tägliche Routine und Stetigkeit geben dem Sachtyp die nötige Sicherheit. „Vorsicht ist besser als Nachsicht.“ (Ovid) Innere Überzeugungen wie „Ich muss vorsichtig sein“, „Ich muss mich sicher fühlen“, „Ich muss es erst verstehen“ oder „Ich darf nicht“ bremsen den Kopfmenschen aus. Aus Angst eine falsche Entscheidung zu treffen oder einen Fehler zu machen, werden die Werte Vorsicht, Klarheit und Vernunft übertrieben gelebt. Beispielsweise ist der Sachtyp aus lauter Vorsicht vor einer falschen Entscheidung so mit der Analyse beschäftigt, alle Möglichkeiten, Ursachen, Auswirkungen von allen Seiten zu beleuchten, dass sich die zu treffende Entscheidung immer weiter verzögert. Seine Entscheidungsschwäche bringt ihn in Disbalance. Kommt dann noch Druck von außen dazu, zum Beispiel durch eine Terminvorgabe durch einen Vorgesetzten, dann ist das Chaos perfekt. Zusätzlich blockieren den Kopfmenschen die permanenten Selbstzweifel, ob er gut genug ist oder ob er in der Lage ist, beispielsweise eine bestimmte Aufgabe zu übernehmen und zu erfüllen. „Vorsicht ist, was wir bei anderen Feigheit nennen.“ (Oscar Wilde) Den Fokus legt der Kopfmensch eher auf Probleme, also auf das, was nicht funktioniert, anstatt auf das, was funktioniert. Aufgrund seiner Entscheidungsschwäche können sich andere Menschen (im Berufsleben Vorgesetzte und im Privatleben Partner/Partnerin beispielsweise) gezwungen sehen, eine Entscheidung über den Kopf des Sachtyps hinweg zu fällen. Dies wiederum lässt den Sachtyp schnell als Opfer der Umstände fühlen. „Ausgetretene Pfade sind die sichersten, aber es herrscht viel Verkehr.“ (Jeff Taylor) Die Möglichkeit zur Selbstregulation liegt im Handlungsbereich. Der Sachtyp lebt gerne in der Vergangenheit, um anstehende Entscheidungen immer wieder mit seinem Wissen und vergangenen Erfahrungen abzugleichen. Um den Schlüsselbereich Handeln zu integrieren, muss der Sachtyp den Blick in die Zukunft richten und tätig werden. Der Fokus, auf ein gemeinschaftliches Wir anstatt um das eigene Ich zu kreisen, ist ein erster Schritt zur Selbstregulation. „Man hat nur Angst, wenn man mit sich selber nicht einig ist.“ (Hermann Hesse) Schafft es der Sachtyp, sich die Qualitäten des Handlungsbereichs (der Handlungstyp folgt seinen Impulsen und vertraut darauf, dass sein Tun gelingt) zu eigen zu machen, dann kommt er schneller ins Tun. Ist sein Handeln erfolgreich, dann gewinnt er Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten, was wiederum seine Selbstakzeptanz stärkt und ihn mit seinen Gefühlen in Verbindung bringt. Selbstregulation passiert beim Kopfmenschen dann, wenn er durch das Tun mit positiven Gefühlen in Verbindung kommt. Im Stress überspringt der Kopfmensch das Handeln und landet im negativen Gefühlsstrudel. Nachfolgend findest du einige Trainingsansätze, die den Sachtyp optimal unterstützen können: Vertrauen durch Erfahrung Sachtypen sind oft von Selbstzweifeln geplagt, die meist völlig unbegründet sind. Fühlst du dich hier angesprochen, dann werde dir deiner bisherigen Erfolge bewusst. Was hast du in deinem Leben schon alles erreicht? Welche Fähigkeiten haben dich dabei unterstützt? Welches Wissen hat dich weitergebracht? Über welche Stärken verfügst du? Vielleicht hilft dir ein Erfolgstagebuch, in dem du alles bisher Erreichte einträgst und täglich weiter ergänzt? Dann hast du es jederzeit schwarz auf weiß. Anstatt den Rückzug anzutreten, kannst du im Ernstfall dein Erfolgstagebuch vorholen und deine Erfahrungswerte nachlesen. Selbstakzeptanz Für das psychische Wohlbefinden und die persönliche Autonomie ist die Selbstakzeptanz ein wesentlicher Faktor. Es bedeutet, dass man sich sowohl mit seinen Fehlern als auch mit den positiven Seiten selbst so annimmt, wie man ist. Der Sachtyp kann eine positive Einstellung zu sich selbst entwickeln, indem er den Fokus auf das Gelingende und auf die positiven Seiten seiner selbst richtet. Intuition Spontan der eigenen Intuition zu folgen und sich auf das eigene (Bauch)gefühl zu verlassen anstatt langer analytischer Grübeleien fällt dem Sachtyp schwer. Oftmals liegen wir Menschen mit dem ersten Impuls, den wir wahrnehmen, richtig. Auch beim Sachtyp ist das so. Jetzt geht es darum, dieser Intuition (Bauchgefühl) zu folgen (siehe Handlungstyp) anstatt durch analytisches Denken kaputt zu machen. Kreativen Impulsen folgen Raus aus dem Analysieren und rein ins kreative Tun. Eine Sachtyp-Kommilitonin hat für sich das Jonglieren mit Socken-Pois entdeckt. Dabei konnte sie kreativ sein und durch die körperliche Betätigung in ein angenehmes Balancegefühl eintauchen. Es war wunderschön, ihr dabei zuzuschauen. „Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloß.“ (Nicolas Chamfort) Körperfokussierung (Yoga) Der Persönlichkeitsbereich des Sachtyps ist das Denken und Erkennen. Durch ausgleichende Sportarten wie zum Beispiel beim Yoga wird die Aufmerksamkeit vom Kopf auf den Körper gelenkt. Durch körperfokussierte Übungen kommt der Sachtyp mit sich selbst und seinen Gefühlen in Verbindung. Positive Grundhaltung Wenn es um die Einschätzung geht, ob ein Glas „halbvoll“ oder „halbleer“ ist, würde der problemorientierte Sachtyp die Frage mit „halbleer“ beantworten. Eine positive Grundhaltung beginnt also mit dem Denken. Der Kopfmensch tut deshalb gut daran, den Fokus auf das Gelingende und auf die schönen Dinge des Lebens zu lenken. Ein motivierender Tischkalender oder ein Dankbarkeitstagebuch muntern auf und lenken die Aufmerksamkeit auf die guten Dinge – auf das Gelingende. Selbstreflexion hilft, die eigene Denkweise zu hinterfragen. (siehe Übung im Infoletter 12/2024) Bist du ein Sachtyp? Wenn ja, welche Übung spricht dich am meisten an? Schreibe es mir gerne. Möchtest du tiefer einsteigen für nachhaltige Veränderung in deinem Stressverhalten? Dann vereinbare gerne einen Termin für ein kostenfreies Kennenlerngespräch. Gib Burnout keine Chance! Deine Corinna Wiß #stressmanagement #burnout-prävention #gelassenheit #psychographie #enneagramm #sachtyp #kopfmensch
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